Klimawandel : Nicht wahrscheinlich, sondern sicher !

Kennen Sie die aktuelle Klimadebatte? Grauenhaft! Dürreperioden, Hochwässer und Stürme in nie dagewesener Häufigkeit – UND wir?

… sprechen noch immer von Wahrscheinlichkeiten. Seit den 1980ern ist die Klimaproblematik klar und wissenschaftlich beschrieben. Knapp 40 Jahre später eiern wir trotzdem noch herum, als ob nichts wirklich sicher wäre. Der Gruppe der aktiv Leugnenden ist ohnehin nicht zu helfen, da sie alles, was mittels Verstand zu erklären wäre, kategorisch ablehnt. Die Passiven hingegen glauben zwar schon an den Klimawandel, wollen aber nur ungern ihr bequemes System verlassen, in dem sie seit Jahrzehnten so gemütlich vor sich hin vegetieren. Und solange der Klimawandel nur als Wahrscheinlichkeit darstellt wird, kann man ja eigentlich weitermachen wie bisher, oder?!

Und so haben wir derzeit nur den minimalen Konsens, lautend wiefolgt: "Wir Menschen werden unser Handeln wahrscheinlich nicht schnell genug ändern. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, dass uns der Klimawandel möglicherweise trifft, sehr wahrscheinlich … ." Soweit, so unklar! Für dieses Dilemma gäbe es nun  viele Erklärungsmöglichkeiten. Ich versuche es mal hiermit: Machen wir einen Ausflug in unsere Kindheit. Wie viele Leute der eigenen Schulklasse hat das Thema Wahrscheinlichkeitsrechnung so richtig begeistert? Eben ... ! In meiner Erinnerung – und in meinen Abfragen bei Schulklassen – sind es keine 10%.

Wahrscheinlichkeitsrechnung war - und ist - nicht gerade beliebt: „Zu schwierig, zu logisch, zu wenig Anhaltspunkte um Probleme nach Schema F zu lösen.“ Man muss schon mit außerordentlicher Intelligenz gesegnet sein, um das Mysterium „Wahrscheinlichkeitsrechnung“ zu verstehen. Tja, nun sind aber nicht alle Menschen außerordentlich intelligent. Wir Menschen haben unterschiedliche Qualitäten und Fähigkeiten. Und deshalb müssen wir beginnen, die Klimadebatte von den Wahrscheinlichkeiten und anderem hochwissenschaftlichen Fachjargon zu befreien. Denn so wird sich die Mehrheit der Problematik nie bewusst werden.

Vorschlag 1: Klare Worte bei der Problematik

IST SOLL
Dürre: Die diesjährige Dürrekatastrophe steht möglicherweise in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Mit dem eintretenden Klimawandel werden solche Dürren mal zum Normalzustand.
+2°C: Eine mögliche Erderwärmung um + 2°C führt wahrscheinlich zu hohen Ernteverlusten, Versteppung und Flucht. Tun wir so weiter wie bisher, kommen bald Millionen von Klimaflüchtlingen, die wir zu verantworten haben.

Vorschlag 2: Das Ende der Katastrophen

Katastrophen werden kommen! Das taten sie schon immer. Ein Hinweis darauf ist sicherlich wichtig. Aber die Katastrophenlogik alleine wird nichts ändern.

Wir müssen die Leute inspirieren - mit Ideen und Lösungsvorschlägen! Die satte Mehrheit der Klimavorträge präsentiert 45 Minuten lang Katastrophen und Probleme - und 15 Minuten Lösungen, wenn überhaupt. Die Leute verlassen darauf halb erschlagen und ohnmächtig den Raum. Deshalb brauchen wir 15 Minuten Problemerklärung und 45 Minuten Lösungsvorschläge. Denn kaum jemand wird von Problemen wirklich inspiriert. Wenn wir den Menschen aber Alternativen geben und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, dann werden sie kreativ. Dann werden zudem auch jene aktiv, die nicht mit außerordentlicher Intelligenz gesegnet wurden.

Diese Menschen werden kreative Ideen haben und nachhaltige Lösungen finden. In ihrem Umfeld, ihrer Lebensrealität oder in ihrer Branche. Und zwar mit ihren eigenen Fähigkeiten. Manche Ideen werden intelligent sein, andere von handwerklicher Raffinesse und wieder andere eher kreativ. Es wird Bahnbrechendes- und es wird auch Einfaches geben. Einiges wird viel zum Wandel beitragen, anderes wohl eher wenig. Aber alle werden Freude daran haben und die Thematik stärker in ihren Fokus rücken. Und genau diese kollektive Bewegung braucht es, um diesen Wandel zu schaffen!

Deshalb müssen wir aufhören, die Menschen mit der ewigen Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe zu erschlagen. Denn wenn wir sie hingegen inspirieren und ermutigen, mit ihren Fähigkeiten nach Lösungen zu suchen -> dann wird aus dem Klimaproblem - schon bald eine Klimalösung!

Saludos,

Stefan, el Pirado