Be the Würstlbude you wanna see in the World

Es gibt Menschen, die erfinden neue und umweltfreundliche Technologien. Andere wiederum haben ein großes diplomatisches Talent und schaffen Konsens und Frieden. Und dann gibt es noch jene, die einfach gute Würstl braten. Allerdings ist „einfach nur Würstl braten“ meist nicht genug. Vor Allem für uns Jünger aus der Nachhaltigkeit. Im Gegenteil: Wir haben das Gefühl, mit unserem Handeln immer ganz besonders sein zu müssen. Besonders innovative Projekte starten, besonders gewiefte Lösungen finden und mit möglichst viel Impact etwas Großes bewegen. So lautet die Devise und die ist ja auch nicht schlecht!

Dennoch ist die Mehrheit der Menschen nicht zu solch einem Weg berufen. Sie wollen Nichts erfinden, sich nicht für dutzende Sachen engagieren oder stundenlang diskutieren. Sie wollen einfach nur Würstl braten, die Buchhaltung erledigen oder eine Wand aufziehen. Ihr Lebensplan ist nicht „Welt retten“ per se, sondern Leben an sich. Und das gilt es zu akzeptieren. Gleichzeitig können wir nicht einfach weiter braten wie bisher, denn da spielt die Umwelt bald nicht mehr mit. Was also tun?

“Be the Buchhalter you wanna see in the World”

Als mir ein mittlerweile guter Freund bei unserem damaligen Kennenlernen erzählte er sei Buchhalter, kam in mir gleich die Frage hoch: „Hast Du Dir schon mal überlegt, was Du wirklich machen willst?“ Seine Antwort war „JA, Buchhaltung!“ Das hab ich ihm nicht abgekauft 😊. Heute weiß ich, es stimmt – und das hat mich und mein Denken verändert … . Denn weil er tut was er liebt, tut er dies auch von Herzen. Und so zieht er auch keine korrupten Leute an und hat hauptsächlich soziale und bewusste Unternehmen als Kundschaft. Verändert er als Buchhalter die Welt? Ich sage Ja. Denn er unterstützt mit seiner Leidenschaft und offenem Herzen andere Menschen, die dies tun wollen - und somit tut er es auch. Das ist sein Beitrag – und der hat gehörig Wirkung!

Doch so selbstbewusst und sicher bei der Sache ist eben nicht jeder. Die 20 Jahre alte Lisi etwa. Sie saß vor Kurzem als Workshopteilnehmerin in einer Runde mit lauter engagierten Entrepreneurs und Führungskräften. Bei der Aufgabe: „Warum bist Du in Deinem Unternehmen?“  kam sie plötzlich zu mir und meinte: „Was soll ich groß erzählen, ich bin ja nur Sekretärin, ich mach nicht viel für den Planeten?“ Im Gespräch stellte sich dann aber heraus, dass sie irre viel weiß und ein kleines Lexikon in Sachen Nachhaltigkeit ist. Als Sekretärin war sie zwar noch nicht aktiv am Umweltschutz dran. Aber sie entschied sich damals bewusst für einen Job in einem nachhaltigen Unternehmen. Und dort leistet sie mit ihrer Arbeit, die sie liebt, ihren Beitrag zur besseren Welt. Und genau deswegen ist sie auch so motiviert und schnell. Sie weiß einfach, wofür sie das tut!

Wir müssen nicht alle Start Ups gründen, Referenten werden, Retreats veranstalten oder Demos organisieren. Aber wir müssen aufhören, unsere Jobs als Brotbeschaffung zu sehen und das „Leben“ in das bisschen Freizeit zu verschieben, das dann noch bleibt. Wir sollten besser unserer Leidenschaft folgen und das tun, worin wir wirklich gut sind und was uns tief im Inneren Freude bereitet. Denn wenn wir das gefunden haben UND davon nicht mehr abrücken, wird sich unser Herz weit öffnen und Platz machen. Und mit diesem wiedergewonnenen Platz werden wir Dinge sehen, die uns vorher nicht bewusst waren. Was wiederum den Weg bereitet, ganz authentisch und ohne Druck etwas Grundlegendes zu verändern, für uns selbst, für die Gesellschaft und auch den Planeten!

Was auch immer unsere Leidenschaft oder unser Auftrag ist. Führen wir ihn von Herzen durch. Denn wir brauchen nicht nur neue Technologien, Erfindungen oder Denkmodelle. Auch die einfachen Dinge müssen sich ändern. Wir brauchen auch neue Würstlbuden.

ICH brauch neue Würstlbuden!

Denn die alte Art von Würstln geht bei mir nicht mehr. Bio-Würstlbude - „jeah“. Eine Auswahl an Veggie-Würsteln der neuen Generation - „sehr gerne“. Ein paar Durchgefeierte, die mich um 05.00 früh schief anschauen, „auch ok …“ ! Aber die tagelang zerbratenen, fett-triefenden und ranzigen Billigkrainer aus Massentierhaltung können wir uns mit Sicherheit sparen. Die braucht KEINER. Drum bitte liebe Würstelbrater: Alle die nicht wirklich interessiert sind an Kulinarik und Kochen, hört damit auf. Auch ihr findet Jobs, wo ihr Besseres leisten könnt und glücklicher werdet. Die Mägen eurer Kundschaft werden es euch danken. Die Krankenkassen im Übrigen auch!  Also,

„Be the Würstlbude you wanna see in the World“

Ich würde nämlich gern wieder mal auf ein Tratscherl vorbeikommen! Und seitdem die Veggie Würstl immer besser werden, sollte das ja auch kein Problem mehr sein!

 

Saludos,

Stefan, el Pirado