Meine erste Radioerfahrung
war eine wirklich sehr Spontane. Ich war damals 2011 gerade in Bogotá / Kolumbien angekommen und bestritt meine dritte Arbeitswoche für eine ansässige NGO. Eines Morgens fuhren wir aufs Land, wo wir einen Medienworkshop für enteignete Bauern abhalten sollten. Kurzerhand lud uns dann der örtliche Radiosender ein, an einer Live-Diskussion teilzunehmen. Mir war klar, das dies meine beiden Kollegen übernehmen werden und dachte mir nicht viel dabei -> So weit so gut.
Aber ungelogen – nicht mal 10 Sekunden vor Sendungsbeginn meinten die Beiden plötzlich, der Gringo muss mitdiskutieren und zerrten mich auf den Sessel vor ein Mikrofon. Und da saß ich dann – und bekam gleich die erste Frage ab. Mit meinem 3-wöchigen Spanisch erklärte ich mich also mit Händen und Füßen, nur leider bringen weder Hände noch Füße irgendwas im Radio. Der stimmliche Output beschränkte sich mit ein paar Ausnahmen also eher auf „Si, si claro … „. Sinvoll war das wohl nicht, aber dafür lustig! Vor Allem für die Colombianos: „Has visto su cara … Haha (Hast Du sein Gesicht gesehen als wir ihn reinholten, Haha …)
Seit damals hat sich nicht viel geändert. Irgendwie ist Radio bei mir meistens spontan. Letzte Woche gaben mein Kollege Daniel Bayer und ich ein Interview zum Thema „Umweltschutz und Artensterben“ beim Radio Freistadt. Auch hier hatten wir gerade 15 Minuten Zeit in der Pause zwischen zwei Vorträgen. Und das Ganze noch dazu in einem anderen Gebäude als jenem der Veranstaltung. Wir liefen also die Straße hoch ins Studio, pflanzten uns auf die Sessel, sagten was zu sagen war, ehe wir wieder weg mussten in Richtung Saal, wo bereits 250 Berufschüler (und eine Schülerin) auf den Vortrag warteten.
Stressig – wie immer – aber trotzdem ist was Nettes raus gekommen. Bei Interesse am Projekt ÜberLeben könnt ihr hier mal nachhören worum es da geht und wer wir sind.
Liebe Güße aus Freistadt!
Stefan
PS: Danke liebe Claudsch, dass das Interview so spontan möglich war beim Radio Freistadt! Ihr seid echt voi super!